Snijders&Rockoxhaus

Der Bürgermeister Ritter Nicolaas Rockox und seine Frau Adriana Perez kaufen 1603 das Haus Den Gulden Rinck in der renommierten Antwerpener Keizerstraat von einem deutschen Kaufmann, sowie ein zweites Haus neben Den Gulden Rinck. Er lässt die beiden Häuser im flämischen Renaissancestil restaurieren und fügt seine Kunstkammer im hinteren Teil hinzu, wodurch er innerhalb der Mauern seiner geräumigen Patrizierresidenz einen schönen Stadtgarten anlegen kann. Das Haus hat Archivspuren, die bis ins Jahr 1532 zurückreichen. Am 30. Oktober 1640 hinterlässt er kinderlos sein Haus seinem Cousin Adriaan van Heetvelde. Das Haus wurde schließlich 1712 verkauft. Die Jahreszahl 1715 in der Fassade bezieht sich auf die Renovierung durch den neuen Eigentümer. Danach haben viele den Geist des Hauses nach ihren Vorstellungen beeinflusst. Es ist Catherina van der Linden, die in dem Haus ein Antiquitätengeschäft betreibt. Das gesamte Gebäude wird 1919–1920 von den Architekten Jules und Edouard Bilmeyer restauriert. Die Räume im Haus werden im Neostil gestaltet und im Hofgarten wird eine zweite Galerie hinzugefügt, eine Kopie der alten von 1560. Die Fassade des Rockoxhaus erhält ein Barocktor, das dem Eingangstor des Beginenhofs in Diest gleicht. Beide Gebäude des Rockoxhaus stehen aus Gründen des öffentlichen Interesses, des archäologischen und des historischen Wertes durch Königlichen Erlass vom 9. Oktober 1948 unter Denkmalschutz. 1949 verkauft Catherina van der Linden ihr Gebäude und es geht in den Besitz der gemeinnützigen Organisation Artiestenfonds über, die die Neostil-Räume in Museumssälen umwandelt. 1970 kauft die KBC das Rockox-Haus vom Artiestenfonds. Das Haus wird einer historischen Untersuchung unterzogen und es wird beschlossen, ihm das Aussehen des Bürgermeisterhauses aus dem 17. Jahrhundert zurückzugeben. Es folgt eine gründliche Restaurierung. Zwischen 1974 und 1977 machen Joseph Louis Stynen und Richard de Bruyn das Haus museumstauglich. Das Rockoxhaus öffnet im April 1977 seine Türen als Museum. Und dies symbolträchtig, während des großen Rubens-Gedenkjahres (1577–1977), mit einer Grundsammlung, die seit 1970 von der KBC aufgebaut wurde, mit sieben Räumen und einem kleinen Garten. Schon damals liegt der Schwerpunkt darauf, mit diesem Museum die politische, soziale und kulturelle Bedeutung seines Bewohners Nicolaas Rockox hervorzuheben.

Im Jahr 1620 kaufen der Maler Frans Snijders und seine Frau Margriete de Vos das Haus De Fortuyne in der Keizerstraat, neben dem Rockox-Haus, wo sie von 1622 bis zu ihrem Tod wohnen. Das Haus wurde früher vom Antwerpener Magistrat Marco Antonio Perez bewohnt, einem Neffen von Adriana Perez, der Frau des damals schon verstorbenen Nicolaas Rockox. Snijders’ Wohnhaus wird als Haus mit einem Tor und einem Innenhof beschrieben. Das Hauptgebäude besteht aus drei Treppengiebeln und einem Nebengebäude. Ab 1848 ist das Anwesen im Besitz des Unternehmers und Politikers Jean Félix François Van den Bergh-Elsen (1807–1885). Seine Erben beauftragen den Architekten Jules Bilmeyer mit der gründlichen Renovierung des Hauses. Eine weitere Restaurierung wird 1976–1977 von der KBC in Auftrag gegeben, die inzwischen auch Eigentümerin dieser Gebäude ist. Sie wird von den Architekten Joseph Louis Stynen und Richard De Bruyn durchgeführt, wobei die Fassade ihre ursprüngliche Form zurückerhält. Die Fassaden und Dächer sind durch den Königlichen Erlass vom 28. Januar 1974 im öffentlichen Interesse geschützt. Zunächst wird das Snijdershaus von der Bank als Ausbildungszentrum für ihre Mitarbeiter genutzt. Später dienen die stilvollen Räume als polyvalente Empfangsräume. Im Februar 2018 wird das Snijdershaus in das bestehende Musem Rockoxhaus integriert, das seitdem Snijders&Rockoxhaus heißt. Die kürzlich vorgenommene gründliche Instandhaltung und Verbindung der beiden Gebäude, des Rockoxhauses und des Snijdershauses, begann 2014 unter der Leitung des Architekten Rütger Steenmeijer aus Antwerpen in Zusammenarbeit mit der KBC Gruppe NV, der Abteilung Facility Management, Logistik und Prävention.

Ist das Museum für Rollstühle zugänglich?
Ja, das Museum ist über einen Plattformlift und den Personenaufzug voll zugänglich. Stufen im Museum sind mit mobilen Rampen überbrückt.

Muss eine zusätzliche Eintrittskarte für die Ausstellung gekauft werden?
Nein, es gibt nur einen Tarif, sowohl für das Museum als auch für die Ausstellung.

Gibt es Möglichkeiten für Kinder das Museum auf einfache Weise kennenzulernen?
Die Kinder erhalten eine Broschüre mit Aufgaben. Es gibt auch das Wahr-/Nicht wahr-Spiel und das Rock-Rockox-Spiel, das auf dem iPad gespielt werden kann. Die Begleitpersonen/Eltern werden gebeten, den Kindern zu helfen und es so zu einem schönen Familienerlebnis zu machen.