Seit über vierzig Jahren erforscht Dirk Braeckman (BE, 1958) die Fotografie mit dunklen und subtilen Bildern. Für die Ausstellung „Echtzeit“ tritt er in einen Dialog mit der Sammlung des FOMU. Braeckman trifft eine idiosynkratische Auswahl aus der Sammlung und eignet sich die Stücke der Sammlung an, um neue Werke zu schaffen; seine Annäherung erfolgt über seine Kamera, seinen Blick und seine Hände.
Braeckman interessiert sich für Fotos mit Unvollkommenheiten, leere Innenräume, banale Gegenstände und evokative Orte, Objekte, die die Vorstellungskraft ansprechen. Aus der Sammlung des FOMU hat er funktionale Fotos ausgewählt, die keine künstlerischen Ambitionen haben, in denen er jedoch visuelle Qualitäten erkennt. Es sind untypische Bilder zu Themen, in denen er sich wiedererkennt, die seiner eigenen Arbeit nahe kommen.
Rephotographieren und Experimentieren sind seit jeher Teil seiner künstlerischen Praxis. Der Weg zum endgültigen Bild ist jedes Mal ein anderer. Bei FOMU arbeitet Braeckman zum ersten Mal mit einer bestehenden Fotosammlung. Er fotografiert Teile der Sammlung und druckt sie aus, übermalt sie, beschmiert sie oder schneidet Löcher in sie. Dann fotografiert er sie erneut und retuschiert sie in seiner analogen oder digitalen Dunkelkammer weiter.
Indem er den Kontext ausradiert, das Format ändert und Titel hinzufügt, verwischt er die ursprüngliche Bedeutung der Fotos. Ein funktionales Dokument wird so zu einem künstlerischen Foto, einem zeitlosen visuellen Gedicht, das mehr hervorruft
Praktische Informationen:
- Diese Führung eignet sich für Gruppen von Erwachsenen
- Maximal 20 Personen pro Gruppe
- Dauer: 90 Minuten
- Diese Tour kann nur auf Niederländisch, Französisch oder Englisch gebucht werden.