er Titel der Ausstellung ist offensichtlich von letzterem entlehnt, eine Reihe von Gemälden und Skulpturen, die die Grenzen und Grenzen des postpartalen Körpers sowie die widersprüchlichen Zwänge und Erwartungen an die Produktivität, die ihm auferlegt werden, ausloten. „Wet Job“ hat im Kontext dieser Ausstellung vielfältige und sich entwickelnde Bedeutungen: Es bezieht sich auf den Akt der Fürsorge; zum Stillen oder Abpumpen der Brust, zum Fließen von Identität, Leben und Verlust und ganz allgemein zur manchmal chaotischen Natur der Abhängigkeit.
Henrots langjähriges Interesse an der Spannung zwischen Bindung und Trennung – aneinander, an unsere Umgebung und unsere Geräte – zieht sich konsequent durch ihre Praxis. Inspiriert von Literatur, sozialen Medien, Cartoons, Poesie, Selbsthilfe und der Banalität des Alltags fängt Henrots Arbeit die Komplexität des Lebens in einer zunehmend vernetzten und überstimulierten Welt ein. Im Mittelpunkt von Henrots bildhauerischer Praxis steht das Bestreben, Formen der Liminalität von Körpern, wechselnden Identitäten, inneren Konflikten und dem unaufhörlichen Bedürfnis der Gesellschaft, gleichzeitig Ausdruck und Konsum zu geben, zuzuschreiben.
Henrot wurde 2013 für ihren bahnbrechenden Film Grosse Fatigue (2013), der als eines der bedeutendsten Werke dieses Jahrzehnts gilt, mit dem Silbernen Löwen der Biennale in Venedig ausgezeichnet. 2017 wurde Henrot zur Carte Blanche-Reihe im Palais de Tokyo in Paris eingeladen, aus der die große Übersichtsausstellung „Days Are Dogs“ hervorging. Sie ist Trägerin des Nam June Paik Award 2014 und des Edvard Munch Award 2015 und hat weltweit an zahlreichen Einzelausstellungen teilgenommen, zuletzt in der Kestner Gesellschaft, Hannover; Nationalgalerie von Victoria, Melbourne; Art Sonje Center, Seoul; und Tokyo Opera City Art Gallery, Tokio.
Praktische Informationen:
- Diese Führung eignet sich für Gruppen von Erwachsenen
- Maximum 15 Personen pro Gruppe
- Dauer: 120 minuten – Führung 90 Minuten und optionale Gruppendiskussion mit Führer 30 Minuten
- Zusätzliche Informationen: Ausstellung läuft von Samstag 11. Juni 2022 bis Sonntag 16. Oktober 2022