Das muss man gesehen haben
Fleischer ließen sie errichten. Aber nicht, um hier zu schlachten, sondern um das Fleisch hier zu zerlegen, zu verarbeiten und zu verkaufen. Die Fleischhalle war die Verkaufshalle für frische Fleischprodukte. Gleichzeitig war es auch ein Zunfthaus. Bis nach der Französischen Revolution war es der Sitz der Antwerpener Fleischergilde.
Nicht weit vom Grote Markt, dem Rathaus und des Brabo-Brunnens ist die Fleischhalle ein echtes Muss. Das markante Gebäude liegt inmitten eines ehemals malerischen Arbeiterviertels. Im historischen Herzen Antwerpens erinnert es uns an das späte Mittelalter, als die Stadt als junge Handelsmetropole allmählich zur Renaissance und in die Neuzeit überging.
Ein Zunfthaus mit Stil
Der Baustil ist Brabanter Spätgotik. Die spitzen gotischen Fenster sind typisch für die Zeit. Die Fleischhalle zählt sieben Etagen. Das hohe Dach ragt aus der Skyline von Antwerpen heraus. Es findet sich auf allen Panoramen und Ansichten, die vom Linkeroever aus gezeichnet oder fotografiert wurden. Man könnte die Fleischhalle durchaus als erstes Hochhaus der Stadt bezeichnen.
Die fünf Pagadder-Türme und die zahlreichen Specklagen fallen sofort ins Auge. Die Treppentürme sind identisch mit denen in den reichen Kaufmanns- und Patrizierhäusern der Stadt. Die Specklagen haben nichts mit dem Fleischhandel zu tun. Dabei handelt es sich um ein Gestaltungsmittel, das bis weit ins 17. Jahrhundert hochmodern blieb.
Ein singendes und tanzendes Museum
Heute erzählt das Museum Vleeshuis die Geschichte von 800 Jahren Musik in der Stadt. Mit Klängen und Instrumenten können Sie entdecken, wie Musik am Hof und in den beliebten Konzert- und Tanzsälen erlebt wurde.
Das Museum Fleischhalle besitzt die zweitgrößte Sammlung Antwerpener Cembali der Welt. Im 16. und 17. Jahrhundert war Antwerpen die europäische Hauptstadt des Cembalobaus. Die Familien Ruckes und Couchets standen an der Weltspitze. Sie haben der Stadt dieselbe edle Ausstrahlung verliehen wie Christoph Plantin oder Peter Paul Rubens.
Praktisches Informationen:
- Diese Führung eignet sich für Gruppen
- Maximum 15 Personen pro Gruppe
- Dauer: 90 Minuten